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Lesung mit Shelly Kupferberg

Liebe Mitglieder,

unser Mitglied und Projektpartner Cyrus Overbeck teilte mit, dass für die morgige Lesung (01.10.2022) mit Shelly Kupferberg noch Karten an der Abendkasse erhältlich sind. Die Lesung findet in der Brotfabrik Overbeck, Arnold-Overbeck-Straße 58 in 47139 Duisburg (Beeck) statt. Weitere Einzelheiten zur Lesung entnehmen Sie bitte der Ankündigung.

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Heimat Hamborn – ein Gedicht

Ich finde es einfach wunderschön und so passend für hier: dieses Gedicht habe ich bereits vor mehr als 30 Jahren verfasst.

Heimat Hamborn

von Dieter Ebels

Wie viele Lieder sind erklungen,
in den´ die Heimat wird besungen,
von hohen Tannen, Bergen, Seen,
von tiefen Tälern, grünen Höh`n.
Doch dort, wo ich geboren bin,
wo mich einst warf das Schicksal hin,
da war von all dem nichts zu seh´n,
´s gab keine Täler, grüne Höh´n,
es gab nur Häuser, graue Straßen,
wo Menschen auf den Treppen saßen,
um der Gemeinsamkeit zu frönen,
sich mitzueilen und zu klönen,
´s gab große Höfe, grau verstaubt,
wo die Platanen, dicht belaubt,
mit großem Wuchs zum Himmel streben,
um mit dem Blattgrün zu beleben.
Nicht weit entfernt die Schlote ragten,
die Funken aus den Öfen jagten,
und überall, mit viel Gefauch´,
der dichte Qualm und Rauch stieg auf.
Für mich gehörte es dazu,
hier gab es keine Waldesruh´,
hier gab es nur den Lärm der Stadt,
aus hunderttausend Kilowatt,
viel´ Autos und Fabrikgebrause,
so war es damals, mein Zuhause,
und trotzdem war ich glücklich dort,
in diesem, meinem Heimatort,
als Kind, da macht man sich nichts draus,
denn da sieht alles anders aus,
für uns, da war hier gar nichts doof,
wir spielten auf dem Hinterhof,
und wollten wir mal etwas Grün,
zog ´s uns zum Schrebergarten hin,
war uns nach Wald, fuhren wir husch,
mal mit dem Rad zum Mattlerbusch,
und schien die Sonne in der Stadt,
dann zog es uns ins Schwelgernbad,
dort schwammen wir mit viel Geschick,
und einem Thyssenhüttenblick,
und lag man auf den Liegenwiesen,
erkannte man den Schwarzen Riesen,
so wird, wie ´s allen ist bekannt,
der Ofen Schwelgern 1 genannt.
Wir liebten auch die Winterzeit,
und hatt´ es dann auch noch geschneit,
sind wir ganz schnell mit uns´rem Schlitten,
zum Jubiläumshain geschritten,
und dort, am Rodelberg, ganz oben,
da wurd´ der Schlitten angeschoben,
dann ging es mutig und recht munter,
mit Schmackes dann den Berg hinunter,
so hat des Winters weiße Pracht,
uns Kindern sehr viel Freud´ gebracht.
Nach Tagen wurd´ die Pracht dann grau,
wir wussten alle ganz genau,
das war `ne Schicht aus schwarzem Ruß,
der Kohlenöfen dunkler Gruß,
uns Kinder das nur wenig störte,
weil das einfach dazu gehörte.
Die Zeit verging, ich wurde groß,
doch Hamborn ließ mich niemals los.
Was ich in Hamborn auch noch mag,
ist der besond´re Menschenschlag,
geprägt von sehr viel Ehrlichkeit,
stets da und immer hilfsbereit,
hast du in Hamborn ein Problem,
sag´s deinen Nachbarn, du wirst seh´n,
die nehmen auf, dein Hilfsappell,
und lösen dein Problem ganz schnell,
hier ist es, wie es immer war,
jeder ist für jeden da.
Heimatgefühle, die man hegt,
und tief in seinem Herzen trägt,
die können mich noch heut´ beglücken,
ich kehrte Hamborn nie den Rücken,
und hab´ zur Heimat auserkoren,
den Ort, an dem ich wurd´ geboren.

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